
Sommergrippe – der Name trügt. Im Gegensatz zur echten Grippe (Influenza) beschreibt dieser Begriff verschiedene virale und bakterielle Infektionen der Atemwege, die vor allem im Sommer auftreten. Erwarten Sie keine sonnigen Strände, sondern eher Schnupfen, Husten und allgemeines Unwohlsein. Dieser Artikel klärt auf: Ursachen, Symptome, Behandlung und vor allem Vorbeugung der Sommergrippe.
Ursachen der Sommergrippe: Die Übeltäter im Detail
Verantwortlich für die Sommergrippe sind verschiedene Viren wie Enteroviren, Rhinoviren und Adenoviren, aber auch Bakterien. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion (beim Husten oder Niesen) und durch direkten Kontakt mit kontaminierten Oberflächen. Ein Händedruck, ein Türklinken-Griff – schon kann es passieren. Die genaue Identifizierung des Erregers ist für die Behandlung oft nicht entscheidend.
Symptome: Von leicht bis heftig
Die Symptome ähneln einer Erkältung: laufende Nase, Husten, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen sind typisch. Fieber kann auftreten, ist aber nicht immer der Fall. Magen-Darm-Beschwerden sind ebenfalls möglich. Die Schwere der Erkrankung variiert stark von Person zu Person. Wussten Sie, dass die Dauer der Symptome bei vielen Betroffenen zwischen 7 und 10 Tagen liegt?
Diagnose: Meist reicht die Anamnese
Eine spezielle Diagnostik ist bei der Sommergrippe selten notwendig. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch den Arzt anhand der beschriebenen Symptome. Weitere Untersuchungen sind nur bei Komplikationen (z.B. anhaltendes hohes Fieber, Atembeschwerden) erforderlich.
Behandlung: Selbstpflege und ärztlicher Rat
Die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung der Symptome: ausreichende Ruhe, viel Flüssigkeit (Wasser, Tee, Suppe) und gegebenenfalls fiebersenkende und schmerzlindernde Medikamente (z.B. Paracetamol oder Ibuprofen) aus der Apotheke. Wichtig: Bei anhaltenden Beschwerden wie hohem Fieber (besonders bei Kindern), Atemnot oder anderen beunruhigenden Symptomen ist sofort ein Arzt aufzusuchen! Dies gilt insbesondere für Säuglinge, Kleinkinder, ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen.
Vorbeugung: Schutzmaßnahmen für einen gesunden Sommer
Eine wirksame Vorbeugung ist das A und O: Regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife, das Abdecken von Mund und Nase beim Husten und Niesen (am besten mit dem Ellenbogen), Vermeidung von engen Kontakten mit Erkrankten, sowie ein starker Körper durch ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung. Auch das Reinigen von Klimaanlagen und das Vermeiden extremer Temperaturunterschiede kann die Ausbreitung von Viren reduzieren.
Mögliche Komplikationen: Wann es ernst wird
Bei immungeschwächten Personen oder solchen mit Vorerkrankungen kann die Sommergrippe zu Komplikationen führen, beispielsweise einer Lungenentzündung oder einer Mittelohrentzündung. Bei Kindern ist eine Meningitis (Hirnhautentzündung) eine ernstzunehmende Gefahr.
Wann zum Arzt? Eine wichtige Entscheidungshilfe
Zögern Sie nicht, einen Arzt aufzusuchen, wenn:
| Symptom | Handlung |
|---|---|
| Anhaltendes hohes Fieber (>39°C) | Sofort Arzt aufsuchen! |
| Starke Atembeschwerden | Sofort Arzt aufsuchen! |
| Verschlechterung der Symptome | Arzt konsultieren, um die weitere Behandlung zu besprechen. |
| Anzeichen einer Dehydrierung | Arzt konsultieren, besonders bei Säuglingen und Kleinkindern. |
| Symptome länger als eine Woche | Arzt konsultieren, um Komplikationen auszuschließen und die Behandlung zu besprechen. |
| Säuglinge und Kleinkinder mit Fieber | Sofort Arzt aufsuchen! |
Wichtig: Dieser Artikel dient nur der Information und ersetzt keine ärztliche Beratung. Bei Unsicherheiten oder anhaltenden Beschwerden kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt oder Ihre Ärztin!
Sommergrippe bei Kindern und Erwachsenen: Wesentliche Unterschiede
Kinder und Erwachsene reagieren unterschiedlich auf die Sommergrippe. Während die Symptome oft ähnlich sind (laufende Nase, Husten, etc.), unterscheiden sich die Komplikationen erheblich. Kinder sind aufgrund ihres unreifen Immunsystems anfälliger für schwerwiegendere Verläufe.
Kinder: Höheres Risiko für Komplikationen
Bei Kindern können Komplikationen wie Lungenentzündung (Pneumonie), Bronchitis, Mittelohrentzündung (Otitis media) und Dehydration auftreten. Dies erfordert oft eine intensive medizinische Betreuung.
Erwachsene: Längere Symptome, andere Komplikationen
Erwachsene erleben oft längere, aber weniger intensive Symptome. Komplikationen wie Sinusitis sind bei Erwachsenen eher zu erwarten. Das Risiko für Komplikationen steigt bei Vorerkrankungen.
Fazit: Vorsorge durch Hygienemaßnahmen, ein starkes Immunsystem und rechtzeitiger ärztlicher Rat sind entscheidend, um die Sommergrippe unbeschadet zu überstehen.